Ohne den Bauhof wäre man aufgeschmissen – davon ist Bürgermeister Stefan Rottmann überzeugt. Alle Jahreszeiten halten Herausforderungen bereit und gerade in der flächengrößten Kommune Schonungen gelte es enorme Flächen, Straßen, Wege, Brücken usw… zu pflegen und zu bewirtschaften.

Normalerweise findet in regelmäßigem Turnus ein Tag der offenen Tür im Bauhof statt. Dort kann nicht nur der Fuhr- und Maschinenpark bestaunt werden, auch vom Können und Talent der Bauhofmannschaft konnten sich die Besucher bei verschiedenen Live-Vorführungen selbst überzeugen. Die Bürger erhielten einen umfassenden Einblick in die Logistik und Abläufe ihres gemeindlichen Bauhofs. Die Zahlen und Bilder, die dort in einer kleinen Ausstellung an den Pinnwänden geheftet waren, zeigen die ganze Dimension. 65KM Gemeindestraße, 1.700 Schilder, 2.400 Kontrollschächte, weit über 100.000 Quadratmeter Grünflächen, 110 Abfallkörbe, 23.500 Quadratmeter Heckenpflege sind eine durchaus beeindruckende Auflistung. Dazu kommen neun Friedhöfe, fast 20 Spielplätze und die Kontrolle und Betreuung von 1.650 Bäumen. Alleine der Räum- und Streuplan umfasst eine Länge von 159 km, die bei starkem Schneefall nicht selten sogar mehrmals täglich befahren werden muss. Die Liste könnte noch endlos fortgesetzt werden.

Dass die Bauhofmannschaft natürlich nicht überall gleichzeitig sein kann, wenn es stark schneit, das Laub bei hohen Windgeschwindigkeiten massenweise fällt oder das Gras aufgrund günstiger Witterungsbedingungen unaufhaltsam wächst, versteht sich von selbst. Trotzdem zeigt der Bauhof in der Fläche Präsenz. Und auch der Maschinen- und Fuhrpark wurde aufgerüstet, damit die Arbeit leichter von der Hand geht.

Beim nächsten Tag der offenen Tür, soweit es Corona zulassen würde, gäbe es viele neue Maschinen und Fahrzeuge zu bestaunen. Fahrzeuge im Gegenwert von fast 400.000 Euro wurden zuletzt im Bauhof in Empfang genommen (Bild). Dazu gehört ein neuer, leistungsstarker Unimog mit einem sogenannten Jotha-Aufsatz, der einen flexiblen und universellen Einsatz möglich macht und gerade in bergigem und schwierigen Gelände äußerst wendig einsetzbar ist. Damit stehen zwei Mercedes-Unimog für den Bauhofbetrieb zur Verfügung. Der stark in die Jahre gekommene Gabelstabler wurde durch ein gut gebrauchtes Gerät der Marke Linde ersetzt. Ein zweiter neuer starker Traktor des Fabrikats Deutz wird zusätzlich den Forstbetrieb aber auch Bauhof bei seinen vielfältigen Aufgaben unterstützen. Gerade bei der Beseitigung von Käferfichten und im Einsatz in unwegsamen, steilen Gelände soll der Traktor zum Einsatz kommen. Als Ersatzbeschaffung für das alte Fahrzeug wurde ein ISEKI angeschafft, der für allerhand Arbeiten in Friedhöfen oder schmalen Wegen eingesetzt wird. Bauhofleiter Philipp Nees zeigte sich sehr dankbar für die Aufrüstung und Aufwertung des Bauhofs, um die notwendigen Aufgaben bewältigen zu können. Dort wo es möglich ist, werde mittlerweile der Fuhrpark elektrifiziert und auch Geräte und Maschinen auf Akkubetrieb umgestellt, um einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

Ohne Zweifel ist die Erwartungshaltung an den Bauhof aber in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen. Was früher selbstverständlich schien und ehrenamtlich geleistet wurde, fällt heute in den Aufgabenbereich der Gemeindeverwaltung und Bauhof. Nicht selten dauert die Anfahrt für den Bauhof länger, als die zu verrichtende Tätigkeit: Immer mehr Menschen greifen lieber nach dem Telefonhörer als nach dem Besen, erklärt Bürgermeister Stefan Rottmann. Überhaupt hat das Engagement durch Vereine spürbar abgenommen: Die Pflege von Beete, die Betreuung von Sitzbänke und Vogelhäuschen werden jetzt teilweise von der Gemeinde übernommen. Zunehmend Probleme bereiten ungepflegte private Flächen. Verschiedene Aufgaben fallen zu unterschiedlichen Jahreszeiten an, darüber hinaus leistet der Bauhof auch unzählige Aufträge zuverlässig „Ad hoc“ ab. Außerdem gewährleistet der Bauhof eine Rund-um-die-Uhr Bereitschaft für gemeindliche Notfälle aber auch für Störungen bei der Entwässerung.

Besonderes Engagement und Kreativität legte der Bauhof in jüngster Zeit an den Tag, als es um den Bau des neuen Erlebnis- und Wasserspielplatzes in den Bachgärten, den Pavillon am Radweg, der Gestaltung von Verkehrsinseln, die Pflanzung von abertausenden Blumenzwiebeln oder der Weihnachtsdekoration und Beleuchtung angeht. „Gerade in der tristen Corona-Zeit setzt der Bauhof neue Akzente und erhöht damit die Lebens- und Wohnqualität der Großgemeinde Schonungen!“, zeigt sich Bürgermeister Stefan Rottmann dankbar.

Das Foto zeigt einen Teil des Bauhofsteams bei der Übergabe der neuen Fahrzeuge, von links Gregor Wohlfahrt, Alexander Gütlein, Bürgermeister Stefan Rottmann, Thomas Vollert, Carsten Wegner, Detlef Nicklaus, Marco Feist, Bauhofleiter Philipp Nees und Peter Pankratz (Foto Sebastian Heurich)